"Kill dein Kaninchen!" von Mona Schnell und Ralf Schmitt

In jedem von uns steckt ein Angsthase, der angesichts all der Horror-Szenarien, die wir uns oft ausmalen, umgehend in Schockstarre verfällt, statt lässig zur Seite zu hoppeln. Damit ist jetzt Schluss! Die Jagdsaison ist eröffnet, jetzt gibt’s was auf die Löffel. Der gute Rat - Kill dein Kaninchen! - von Mona Schnell und Ralf Schmitt ist natürlich mit einer ordentlichen Prise Humor gewürzt. Hier ein kleiner Vorgeschmack des Schiefgeh-Kaninchens, dem Hasenbraten der besonderen Art, aus dem Hörbuch Kill dein Kaninchen!.

Tod dem Schiefgeh-Kaninchen!

Eines der hartnäckigsten Kaninchen in unserem Stall ist das Schiefgeh-Kaninchen. Zum einen, weil wir bei Rückschlägen oft denken: »Ich hab’s verbockt und jetzt finden mich alle doof!« Zum anderen, weil man auch mal den Kopf für seine Mitarbeiter oder Kollegen hinhalten muss, die etwas vergeigt haben. Jetzt könnte man sagen: »Okay, ich mach’s einfach in Zukunft wieder selbst!« Aber das ist auch keine Lösung. Viel besser ist es doch, in jedem Scheitern einen Weg nach vorne zu sehen und den Stall des Schiefgeh-Kaninchens regelmäßig auszuräuchern, um wieder einmal Erfolgserlebnisse zu schaffen.

SO KILLEN SIE DAS SCHIEFGEH-KANINCHEN!

Schritt 1: Führen Sie Mini-Gewohnheiten ein!

Wie oft haben wir uns schon etwas ganz fest vorgenommen? Spätestens jedes Jahr zu Silvester haben wir jede Menge gute Vorsätze, schicken Bestellungen ans Universum oder planen, unser ganzes Leben von jetzt an umzukrempeln. Meistens scheitern wir ziemlich schnell. Das liegt oft daran, dass die Ziele, die wir uns gesetzt haben, zu groß sind. Es gibt wirklich nur wenige, die von heute auf morgen problemlos mit dem Rauchen aufhören, 20 Kilo abnehmen oder täglich topfit um sechs Uhr früh aus den Federn springen. Der Grund dafür ist einfach, dass wir mental hauptsächlich auf festgefahrenen Datenautobahnen unterwegs sind. Es dauert lange, um Gewohnheiten zu etablieren. Aber wenn sie sich erst einmal festgesetzt haben, werden wir sie nicht mehr los. Bedanken Sie sich beim Traditions-Kaninchen!

Erfolgsgeschichten schreiben sich nicht von selbst. Doch mit kleinen Schritten ist der Weg dahin leichter. Wenn Sie zum Beispiel dreimal die Woche ins Fitness-Studio wollen, brechen Sie den Vorsatz auf die kleinstmögliche Aktivität herunter: Nehmen Sie sich einfach vor, dass Sie jeden Tag Ihre Sporttasche packen oder Ihre Trainingsklamotten täglich anziehen. Meistens sind Sie dann sowieso schon im Tun – und der Weg zum Sport ist gar nicht mehr so weit, wie er vorher schien. Das Schöne ist: Sie können eigentlich nicht scheitern. Selbst wenn Sie nur die Tasche gepackt haben, haben Sie ein Erfolgserlebnis. Das animiert zu mehr.

Schritt 2: Scheitern Sie und sprechen Sie darüber!

Kennen Sie die FuckUp Nights? Ursprünglich stammt das Format aus Mexiko. Inzwischen gibt es diese Abende rund ums Scheitern in unzähligen Ländern und Städten. Hier treffen sich Gescheiterte und einige von ihnen sprechen darüber, wie grandios sie vom Leben auf die Hörner genommen wurden. Warum? Weil geteiltes Leid bekanntlich halbes Leid ist und weil wir aus den Fehlern der anderen sehr viel lernen können. Melden Sie sich einfach zur nächsten FuckUp Night in Ihrer Nähe an oder veranstalten Sie gleich eine eigene Nacht des Scheiterns. Sie haben nichts zu verlieren. Aber Sie können sich mit Menschen austauschen, denen es wie Ihnen geht, und viel dazulernen.

Schritt 3: Machen Sie aus Ihrem Scheitern eine Erfolgsstory!

Denken Sie sich in die Fehler, die Sie begangen haben, ganz genau hinein. Überlegen Sie, wie Sie es besser hätten machen können. Malen Sie sich gerne auch mehrere Varianten aus. Denn es gibt nicht nur eine »richtige« Möglichkeit. Der US-amerikanische Kommunikations- und Motivationscoach Dale Carnegie sah es folgendermaßen:

»Entwickeln Sie Erfolg aus Fehlern. Entmutigung und Scheitern sind zwei der sichersten Sprungbretter zum Erfolg.«

Besser hätten wir es auch nicht ausdrücken können.

Die Autoren

Ralf Schmitt

Ralf Schmitt arbeitet seit mehr als 15 Jahren erfolgreich als Speaker, Trainer, Impro-Comedian und Moderator. Er gilt als Experte für Spontaneität und Interaktivität, hat zusammen mit Torsten Voller die Methode der Navituition® entwickelt und ist Vorstandsmitglied der German Speakers Association sowie Geschäftsführer der Impulspiloten GmbH. Darüber hinaus ist er Autor der Bücher "Ich bin total spontan, wenn man mir rechtzeitig Bescheid gibt" und "Ich bin total beliebt, es weiß nur keiner".

 

Mona Schnell

Mona Schnell studierte in Hamburg Mode, Journalismus und Medienkommunikation. Nach ihrem Abschluss führte sie eine Kneipe in Winterhude. Inzwischen arbeitet sie als freie Journalistin, Autorin und leitet seit neun Jahren eine Agentur für PR, Management und Booking mit dem Fokus darauf, Musiker, Comedians und Experten stimmig in den Medien zu platzieren. Sie liebt Abenteuer, Veränderungen und neue Umgebungen und neigt dazu, ihren Schreibtisch öfter für Wochen oder auch Monate ins Ausland zu verlegen, um neue Eindrücke und Impulse zu sammeln.