Audiobranding: Das Ohr kauft immer mit!

Die Geräuschkulisse eines Ferraris, das Blubbern einer Harley Davidson, der Begrüßungssound des Laptops oder das typische Knacken eines Magnum-Eises – aus „Geräusch-Molekülen“ lässt sich ganz schön viel Umsatz generieren. Sie sind aber nicht bloß schmuckes Beiwerk, sondern werden von Sounddesignern und Ingenieuren in Akustiklaboren entwickelt.

Automarken sind Meister der Klänge. Aus den Ansauggeräuschen des Motors und dem Mündungsklang am Auspuff eine unverwechselbare Symphonie zu komponieren, hat ziemlich wenig mit reiner Mechanik zu tun. „Die Kraft, die Beschleunigung, die Technologie eines Sportwagens muss man nicht nur spüren. Man muss sie auch hören können“, so wird im Prospekt die „Sound of Performance“ des Audi R8 V10 beschrieben. Der Zielsound dafür wird eigens in Akustiklaboren entwickelt, denn die Sportlichkeit eines Fahrzeugs wird auch an der Erhöhung des Geräuschpegels beim Gasgeben gemessen. Nur deshalb hören Sie einen Porsche schon, bevor Sie ihn überhaupt sehen.

Kein Knuspern ist zufällig!

In der Lebensmittelindustrie arbeiten ganze Heerscharen von Ingenieuren an der Entwicklung passender Beißerlebnisse. So hat Bahlsen eine eigene Forschungsabteilung für den Klang seines Gebäcks. Auch die einzigartige Crunchiness der Kellogg’s Cornflakes wurde in Soundlaboren entwickelt. Warum diese Mühe? Was besser klingt, schmeckt auch besser. Und dann darf es auch gerne etwas teurer sein. So ist jeder Ton eine Botschaft, die den Wert eines Produkts entweder erhöht oder verringert. Denn das Ohr kauft immer mit.

„Wenn’s um Geld geht – …“. Einigen Marken sind richtige Ohrwürmer gelungen. Markenjingles und Soundlogos sind akustische Erkennungsmerkmale, die sich wie durch eine Hintertür in unser Unterbewusstsein einschleichen. Solches Audiobranding ist in Zeiten, in denen jede Werbepause zum Spiel mit Tablet oder Smartphone genutzt wird, überaus wertvoll. Hören wir „Diba-diba-du“, kommt uns die ING-DiBa-Bank in den Sinn, beim „Yippie-ya-ya“ von Hornbach müssen wir gleich an unsere nächste Renovierung denken.

Soundingenieure werden in Zukunft jede Menge Arbeit bekommen, denn viele der Sensoren, die Geräte und Maschinen miteinander verbinden, brauchen Klangmuster. Dabei wird es fortan um viel mehr als ein Klicken und Klacken oder Piepsen und Plingen gehen. Jeder Roboter braucht Bio-Geräusche, wenn er bei der Arbeit ist. Und jedes Gerät braucht seinen eigenen Sound, um sich von anderen zu unterscheiden.

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