"Zukunftsfähig im Job" von Katrin Busch-Holfelder
Während einige Menschen frustriert auf scheinbar unlösbare Aufgaben reagieren, spornen andere solche Herausforderungen erst richtig an. Warum das alles eine Frage des richtigen Mindsets ist und was der Unterschied zwischen einem Fixed (starren) und einem Growth (flexiblen) Mindset ist, beantwortet Katrin Busch-Holfelder in ihrem Buch Zukunftsfähig im Job. Denn eins steht fest, unsere Zukunftsfähigkeit fällt mit einem Growth Mindset deutlich höher aus.
Fixed und Growth Mindset
»Ein Mindset ist«, so definiert es das Jahrbuch Personalentwicklung, »die gewohnheitsmäßige Denkweise, geistige Haltung und Mentalität eines Menschen, welche seine Interpretation und Reaktionsweise in verschiedenen Situationen bestimmen«. Insofern bestimmt das Mindset darüber, wie »ein Mensch seine Realität erlebt«.
Die Wissenschaft sagt, dass nicht nur die Beweglichkeit unseres Denkens, sondern auch unsere Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, in Zukunft besonders gefragt sein wird. Auch eine positive Haltung gegenüber der Zukunft verspricht, dass wir mehr Chancen sehen und bei einem permanenten Wandel der Arbeits- und Lebensbedingungen leichter unseren Weg finden können. Das ist wesentlich, um im Berufsleben mithalten zu können und privat glücklich zu sein.
Die ersten Forschungen zum Thema Mindset fanden in einer Schule statt. Carol Dweck, Psychologieprofessorin an der Stanford University, wunderte sich in einem Experiment über Schülerinnen und Schüler, die trotz tatsächlich unlösbarer Aufgaben nicht frustriert waren, sondern sogar Aussagen trafen wie: »Ich liebe kniffelige Rätsel.« Oder: »Wissen Sie, genau das hatte ich gehofft: dass ich hier etwas lerne.« Dweck wollte mehr darüber wissen, wie diese besondere Einstellung bei den jungen Menschen entstehen konnte und was es für Folgen hat, wenn sie mit dieser Haltung an schwierige Aufgaben herangehen. Mittlerweile forscht und lehrt sie seit mehr als 15 Jahren zum Thema Mindset und hat die Abgrenzung zwischen Fixed (starrem) und Growth (flexiblem) Mindset geprägt.
Hier der Link zu einem Vortrag von Carol Dweck zum Thema Fixed und Growth Mindset:
Veränderungslust
Kürzlich habe ich gelesen, dass wir den »Veränderungsfrust durch Veränderungslust« ersetzen müssen. Das gefällt mir gut. Denn wenn wir im Leben und im Job glücklich und zufrieden sein wollen, müssen wir etwas haben, was uns motiviert. Wir müssen Lust auf Veränderung haben, um unsere Träume leben zu können, unsere Ziele zu erreichen und glücklich zu sein.
Das Stichwort »Veränderungslust« weckt in mir Gefühle von Freude und Spaß daran, Neues zu lernen – wie geht dir das? Denk einmal an das zurück, was du als Kind getan hast: krabbeln, laufen, Rad fahren, rechnen und schreiben, Klingelstreiche, soziales Miteinander, all das hast du mit Begeisterung gelernt und getan. Jetzt beschäftigen dich andere Themen, aber das Prinzip ist das Gleiche. Hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen. Glauben, es gehe nicht, und dann »Juhu! Geschafft!« rufen. Was heißt hier »scheitern«? Hinfallen ist ausdrücklich erlaubt, denn ohne Stolpern und Straucheln lernt man nicht zu laufen. Heute gibt es dafür im Unternehmenskontext die Ausdrücke Fehlerkultur und Agilität. Aufstehen, weitermachen, dranbleiben, Chancen sehen und nicht gleich aufgeben, wenn etwas mal nicht sofort im Erfolg mündet. Nicht bis zum Ende planen, sondern das machen, was gerade dran ist. Ausprobieren, was funktioniert, und dann erst mehr davon. Den Rest verwerfen.
Früher gab es solche Sprichwörter wie »Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen« oder »Übung macht den Meister«. Aber brauchen wir heute noch die Meisterschaft? Brauchen wir immer die 100 Prozent oder sind inzwischen nicht oftmals 80 Prozent gut genug? Hier meine Antwort: Mal braucht es die 100 Prozent und mal reichen 80 und manchmal sogar vielleicht weniger. Perfektionismus auf allen Ebenen ist Vergangenheit. Es gilt zu erkennen, wann wir Routinen und Perfektionismus benötigen und wann Flexibilität und Schnelligkeit. Wenn ich in der Werkstatt die Bremsen meines Autos reparieren lasse, dann sind mir 100 Prozent schon wichtig, da reicht mir keine Annäherung. Andere Bereiche benötigen Flexibilität und Anpassung. Da geht es eben Schritt für Schritt. Training ist zwar die Devise, aber in Verbindung mit neuen Wegen und alternativen Lösungen. Fallen und wieder aufstehen, so entsteht Beweglichkeit. Genau diese Wendigkeit ist eine der Kompetenzen, um in der sich stetig erneuernden Welt zurechtzukommen.
Der Mindset-Check
Anhand der folgenden Aussagen kannst du selbst einmal ehrlich überprüfen, wie dynamisch dein Mindset ist.
Nimm eine Skala von 1 bis 10 und beantworte die Fragen im Sinne von 1 = »Ich stimme überhaupt nicht zu« bis zu 10 = »Ganz meine Meinung, genauso ticke ich«. Du kannst gerne Farben zur einfacheren Visualisierung nutzen.
- Ich glaube, dass es jederzeit möglich ist, neue Fähigkeiten zu entwickeln.
- Ich denke nicht in den Kategorien »richtig oder falsch«.
- Ich sehe Scheitern als Experimentieren und Ausprobieren.
- Ich sehe mich als Gestalter.
- Ich bin immer neugierig.
- Ich übernehme Verantwortung für mich, mein Handeln und mein Leben.
- Ich suche aktiv nach Herausforderungen und wachse an ihnen.
Je mehr Fragen du mit großer Zustimmung beantwortet hast, umso flexibler ist dein Mindset und umso größer ist wahrscheinlich auch deine Beweglichkeit, also deine persönliche Agilität.
Das Gegenteil von einem Growth oder dynamischen Mindset ist das Fixed Mindset. Es ist geprägt von dem Gedanken, dass Talente angeboren und Fähigkeiten fest definiert sind. Für einen Menschen mit einem statischen Selbstbild gibt es kaum Entwicklungspotenzial. Diese Menschen geben schnell auf, wenn sie nicht weiterkommen, und lassen sich aus Angst, zu versagen, gar nicht erst auf Herausforderungen ein. Gut, ich gebe zu, dass dieses Bild etwas schwarz-weiß gezeichnet ist. Natürlich gibt es viele Grautöne dazwischen. Aber fest steht, dass deine Zukunftsfähigkeit mit einem Growth Mindset deutlich höher ist.
An dieser Stelle möchte ich meinen Coachee Ben wieder ins Spiel bringen. In unserem zweiten Gespräch erkannte er, dass sein Denken in einigen Punkten recht unflexibel war, und entsprechend ordnete er sich in dem einen oder anderen Punkt eher einem Fixed Mindset zu. Er erinnerte sich auch daran, dass der eine oder andere Kollege ihm dies schon in der Vergangenheit als Feedback gegeben hatte. Sein Wunsch war es, sein Mindset zu ändern. Wie kann dies gelingen?
Der erste Schritt ist tatsächlich die Selbsterkenntnis, verbunden mit dem Willen, etwas zu ändern. Anschließend ist ein sukzessiver Mindshift möglich. Dabei geht es darum, das eigene Denken und die persönliche Haltung zu flexibilisieren. Also zu trainieren, wie man beweglicher wird.
Wie ein solcher Mindshift am besten gelingt, erfahren Sie im Titel Zukunftsfähig im Job von Katrin Busch-Holfelder.
Wer nicht bis zum Erscheinen des Buchs warten möchte, kann sich bereits jetzt über kostenloses Bonusmaterial im E-Booklet Nimm deine Zukunft in die Hand freuen. Darin erfahren Leser, wie sie angesichts aktueller Herausforderungen – seien es Digitalisierung, Arbeitswelt 4.0, Klimawandel oder Corona-Virus – ins Handeln kommen können und so die Zukunft selbst gestalten. In Anbetracht der Umwälzungen unserer Zeit verrät Katrin Busch-Holfelder in ihrem E-Booklet, auf welche Weise wir weiterhin optimistisch bleiben und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit behalten können. Denn wäre es nicht schön mit etwas mehr Leichtigkeit, Gelassenheit und Vorfreude in die Zukunft zu blicken? Sich endlich bewusst, zielgerichtet und aktiv mit der eigenen Zukunftsfähigkeit auseinanderzusetzen? Wie sich das verwirklichen lässt, zeigt die Autorin sowohl in ihrem E-Booklet Nimm deine Zukunft in die Hand als auch in ihrem Buch Zukunftsfähig im Job.
Katrin Busch-Holfelder
Optimismus, Lebensfreude und positive Energie: Dafür steht Katrin Busch-Holfelder. Als Keynote-Speakerin, Autorin und Business Coach ist es ihre Mission, Menschen die Angst vor der Ungewissheit zu nehmen und sie stattdessen zu aktiven Gestaltern ihrer beruflichen Zukunft zu machen. Ihre Maxime: „Ich arbeite mit Menschen an ihrer Zukunftsfähigkeit, damit sie ihre Gestaltungskraft entfalten – für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben in allen Facetten.“
Seit über zehn Jahren fokussiert sich Katrin Busch-Holfelder darauf, Menschen und Unternehmen bei der Lösung beruflicher Herausforderungen zu begleiten. Dabei greift sie auf ein fundiertes Business-Know-how zurück, das sie im Laufe ihrer mehr als 20-jährigen Erfahrung im internationalen Projektmanagement, im strategischen Einkauf sowie im Personalmanagement bei Unternehmen wie Bosch, Lufthansa, Siemens und Ericsson gesammelt hat. Profunde Erfahrungen im öffentlichen Dienst runden das Profil ab. Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte profitieren von ihrer Expertise und ihrem Gespür für das Wesentliche.
Katrin Busch-Holfelder vermittelt ihr Wissen in Vorträgen, Veröffentlichungen, Trainings und Coachings und gibt weiter, wie es gelingt, eine positive, aktive Haltung zur Veränderung einzunehmen und Verantwortung für sich zu übernehmen. Immer im Fokus dabei: Werte, Sinn und ein gutes Miteinander. Denn einem Unternehmen gelingt der Sprung nach vorne nur, wenn die „kritische Masse“ der Mitarbeiter ihre individuelle Gestaltungskraft einbringt und so den Wandel mitträgt.