Praxistipp: Raus aus dem Alltagsstress – rein ins Sabbatical
Als ich meine erste Auszeit beantragte, hatte ich denkbar schlechte Voraussetzungen. Der Gegenwind durch Freunde und Familie war sehr stark. Ich war mit Aussagen wie diesen konfrontiert: „Aus Afrika kommst Du nicht mehr lebend zurück!“ Ich fühlte mich mit meiner eigenen Entscheidung nicht zu 100 % sicher. Aber ich hatte Glück: Meine damalige Personalchefin stellte mir keine der Fragen, die meine Entscheidung leicht zu Fall hätten bringen können. Stattdessen fand sie mein Ansinnen gut, und so bekam ich meine Auszeit. Doch erst acht Wochen nach Reisebeginn in Äthiopien war es so weit, dass ich wirklich voll und ganz hinter meiner Entscheidung stehen konnte. So lange hatte es gedauert, bis ich meine eigenen inneren Widersacher bekämpft hatte. Das soll Ihnen Mut machen, in die Auszeit zu gehen, auch wenn noch nicht alle Zweifel ausgeräumt sind. Tun sie es einfach! Es wird immer Restzweifel geben, und es wäre schade, wenn Sie Ihre (vielleicht einmalige) Chance selbst verspielen. Denn es wird nie den perfekten Zeitpunkt geben!
Wie besiege ich kritische Stimmen?
Nehmen Sie sich mal ein paar ruhige Stunden oder besser noch einen Tag oder ein Wochenende Zeit und verschaffen Sie sich selbst Klarheit über Ihr Sabbatical. Stehen sie danach zu Ihrer Entscheidung! Dazu empfehle ich Ihnen, sich gezielt Unterstützer zu suchen, am besten gleich ein ganzes Team, das Ihr Vorhaben mitträgt. Je mehr Unterstützer Sie haben, desto besser fühlen Sie sich. Die Unterstützer sollen Sie inspirieren und motivieren, Ihr Vorhaben durchzuführen. Sie werden schnell feststellen, wer Ihre Idee gut findet und Ihr Vorhaben mit vorantreibt. Meiden Sie nach Möglichkeit Menschen, die Ihr Vorhaben zerreden. Dadurch wird Ihre Entscheidung immer wieder auf die Probe gestellt und Sie werden innerlich hin- und hergerissen sein. Es besteht sogar die Gefahr, dass Sie Ihre ursprüngliche Entscheidung wieder revidieren. Erst wenn Ihre Entscheidung eine gewisse Entscheidungsstabilität besitzt und Sie genügend Selbstwusstsein entwickelt und Argumente gesammelt haben, gehen Sie zu Ihrem Chef und fragen nach einer Auszeit. Die Erfolgsaussichten für Ihren Auszeitantrag sind dann viel höher! Hadern Sie dagegen selbst noch mit Ihrem Vorhaben, wird Ihr Chef möglicherweise versuchen, Sie von Ihrer Entscheidung abzubringen.
Weitere hilfreiche Tipps für Ihre Ausszeit finden Sie in Joachim von Loebens 30 Minuten Sabbatical.