So gelingt Mentoring!

Das Autorenduo Tinka Beller und Gabriele Hoffmeister-Schönfelder präsentieren mit 30 Minuten Mentoring einen umfassenden Guide für Manager, Geschäftsführer, aber auch Berufseinsteiger. Lesen Sie jetzt, welche Themen in erfolgreichen Mentorings angesprochen werden sollten und wie Sie diese auf Augenhöhe vermitteln.

Themen für interne Mentoring-Programme

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Formen des Mentorings. Beim internen Mentoring kommen Mentees und MentorInnen aus demselben Unternehmen (aber nicht aus derselben Abteilung!), beim Cross-Mentoring aus verschiedenen Unternehmen und in vielen Fällen sogar aus ganz unterschiedlichen Branchen.

Je nach Zielgruppe unterscheiden sich die individuellen Themen und Ziele der Teilnehmenden. Es gibt jedoch Themen, die für internes Mentoring besonders geeignet sind und regelmäßig von den Mentees genannt werden:

  • Unterstützung nach der Übernahme einer neuen Position innerhalb des Unternehmens
  • Hilfe bei der strategischen Karriereplanung/Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens bzw. einer bestimmten Abteilung, z. B. zwischen Generationen
  • gezielter Austausch mit KollegInnen in gleichen Lebenssituationen (z. B. Rückkehr aus der Elternzeit, Reduzierung der Arbeitszeit für Väter etc.)
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Feedback zur eigenen Person
  • Vorbereitung auf den nächsten Karriereschritt
  • gesteuerte Nachfolgeplanung innerhalb des Unternehmens oder einer Abteilung
  • Erhöhung unterrepräsentierter Personengruppen in bestimmten Abteilungen (z. B. durch Bildung alters- und geschlechtsgemischter Teams)

Es können mehrere Themen gleichzeitig für die Mentees relevant sein. Gerade für (werdende) Väter der jüngeren Generation ist z. B. das Thema „Elternzeit“ in vielen Fällen präsenter als für die (meist) ältere Generation der Vorgesetzten. Für diese Mentees sind häufig die Themen „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, „strategische Karriereplanung“ und „Wahrnehmung der eigenen Person“ relevant und sie wünschen sich dafür eine Begleitung.

Themen für Cross-Mentoring-Programme

Grundsätzlich geeignete und häufig genannte Themen für das Cross-Mentoring sind:

  • Unterstützung in der Standortbestimmung und weiteren Karriereplanung
  • offenes und unvoreingenommenes Feedback einer neutralen Führungsperson
  • offener Austausch und Hilfestellung, ob eine Fach- oder Führungslaufbahn angestrebt werden soll
  • Erfahrungsaustausch, ob und wie sich Karriere und Familie miteinander vereinbaren lassen
  • Hilfestellung bei eventuellen Konflikten oder Unsicherheiten im eigenen Unternehmen
  • der Wunsch, das eigene Netzwerk unternehmensübergreifend zu erweitern

Austausch auf Augenhöhe

Bei beiden Formen des Mentorings bilden die Mentees (die unerfahrenere Person) und die MentorInnen (die erfahrenere Person) für die Zeit des Programms eine Partnerschaft, ein sogenanntes Tandem. Eine Besonderheit im Mentoring, und ein Unterschied zu anderen Maßnahmen, sind der Austausch und die Kommunikation beider Teilnehmenden auf Augenhöhe. Dies gilt auch, wenn die MentorInnen erfahrener und in der Hierarchie höhergestellt sind. Im Gegensatz z. B. zu einem LehrerIn-SchülerIn-Verhältnis, in dem es eine klare inhaltliche und disziplinarische Weisungsbefugnis gibt, stehen im Mentoring die Kommunikation miteinander und das Lernen voneinander im Vordergrund. Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch im Tandem sind die wesentlichen Ziele im Mentoring-Programm, unabhängig davon, ob es sich um ein internes oder ein Cross-Mentoring handelt. Welche Form des Mentorings für welche Unternehmen bzw. welche TeilnehmerInnen geeignet ist, hängt u. a. von der Größe des Unternehmens, der Position der Mentees und den Themen ab, die während des Programms bearbeitet werden sollen. Die Hauptpersonen in beiden Programmen sind die Mentees und ihre Ziele für das Mentoring!

Fazit: Jede Zielgruppe hat ihre eigenen Zielsetzungen, die es für ein erfolgreiches Programm zu beachten gilt. Bei jeder Form des Mentorings steht der Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe im Zentrum.

Die Autorinnen

Tinka Beller ist seit 2010 als Projektleiterin bei kontor5 tätig und Gründungs-Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Mentoring (DGM). Neben der Konzeption neuer Projekte und der Implementierung der Programme im Unternehmen ist sie u. a. für das Matching und die Begleitung der TeilnehmerInnen während des Prozesses verantwortlich.

Gabriele Hoffmeister-Schönfelder ist als Expertin für das Thema Mentoring sowohl für Podiumsdiskussionen als auch für Publikationen anerkannt. Seit 1999 leitet sie das eigene Unternehmen kontor5 – Personalentwicklung mit Mentoring, zudem ist sie erste Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mentoring (DGM).