"Körpersprache. Macht. Erfolg." von Monika Matschnig
Ob Hasen- oder Löwenherz, schüchterne Maus oder Rampensau, Frischling oder Silberrücken – sie alle kennen es, den Alptraum eines jeden Redners: das Lampenfieber. Insbesondere das Halten von Präsentationen macht uns nervös. Die Angst lässt den Körper zusammensacken, wir zittern, fuchteln wild rum, klammern uns ans Rednerpult und wirken alles andere als souverän. Das Fatale: Die vorgetragenen Inhalte sind nur die halbe Miete. Monika Matschnig weiß, dass wir wirklichen Erfolg nur erzielen, wenn wir mit unserer Körpersprache überzeugen. Körpersprache. Macht. Erfolg. liefert 30 Tipps gegen Lampenfieber und zeigt, wie Sie sich bei Vorträgen erfolgreich selbst ins perfekte Licht rückt. Hier eine Auszug aus Monika Matschnigs neuem Buch:
Tipps gegen Lampenfieber

Das ultimative Mittel gegen Lampenfieber gibt es nicht. Aber es gibt eine Menge Methoden, Übungen und Tipps, um die Aufregung auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und Lampenfieber souverän zu meistern.
Be prepared
Eine gute Vorbereitung hält Lampenfieber in Schach und gibt Sicherheit: die optimale Basis für einen gelungenen Vortrag. Es lohnt sich also, möglichst viel Zeit in die Vorbereitung zu investieren.
Kribbeln im Bauch: ein Geschenk
Ich gebe es zu: Vor jedem Auftritt habe ich dieses Kribbeln im Bauch und verspüre einen Kloß im Hals – auch wenn ich schon unzählige Auftritte hinter mir habe. Doch genau dafür bin ich dankbar. Weil ich dadurch merke, dass mir die Sache wirklich wichtig ist. Und je wichtiger uns etwas ist, desto mehr sind wir motiviert, unser Bestes zu geben. Nehmen Sie Ihr Lampenfieber also als positives Zeichen und wertvolles Geschenk an.
Spickzettel erlaubt
Endlich dürfen Sie ohne schlechtes Gewissen spicken. Ein Stichwortzettel (maximal DIN-A5-Größe) mit den wichtigsten Punkten gibt Ihnen Sicherheit, auch wenn Sie ihn gar nicht brauchen. Optimal dafür sind übrigens Moderationskarten. Sie sind so fest und stabil, dass niemand im Publikum ein eventuelles Zittern bei Ihnen bemerken würde.

Aufregung – keiner außer Ihnen bemerkt sie
Sie fühlen Ihre butterweichen Knie, den Kloß im Hals, die kribbelnden Hände, Ihre heißen Wangen und sind sich sicher, dass die Zeichen Ihrer Nervosität auch sonst keinem entgehen. Seien Sie beruhigt: Von Ihrer »großen« Aufregung nimmt das Publikum gerade mal ein Achtel wahr – wenn überhaupt. Haben Sie zum Beispiel das Gefühl, Ihr Gesicht sei rot wie eine Tomate, kann vermutlich höchstens von einer gesunden Gesichtsfarbe die Rede sein.
Früh genug vor Ort sein
Um entspannt auf der Bühne zu stehen, müssen Sie schon einige Zeit vorher einen ruhigen Gang einlegen und nicht in letzter Minute auf die Bühne hetzen. Seien Sie idealerweise 60 Minuten vor Ihrem Vortrag vor Ort. Machen Sie sich mit dem Raum vertraut und bereiten Sie den Rest nach Ihren Vorstellungen vor.
Tief durchatmen
Bewusstes Atmen gehört zu den effektivsten und schnellsten Methoden, den eigenen Puls zu senken und damit auch der Aufregung entgegenzuwirken. Wichtig: Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund aus. Zählen Sie beim Ein- und Ausatmen jeweils etwa bis acht.
Schaukeln beruhigt
Was schon bei kleinen Babys hilft, ist auch im Erwachsenenalter eine gute Methode, sich selbst zu beruhigen: das langsame Hin- und Herwiegen oder Vor- und Zurückschaukeln. Eine Minute genügt und Sie werden die Entspannung spüren.

Rituale geben Sicherheit
Wiederkehrende Rituale und Gewohnheiten geben uns automatisch Sicherheit. Kreieren Sie also Ihre ganz persönlichen Rituale: ein ausgedehntes Bad am Vorabend des Vortrags, eine bestimmte Musik, die Sie kurz vorher hören, ein glücksbringendes Accessoire, das Sie bei jeder Präsentation begleitet. Seien Sie fantasievoll!
Geheimtipp: Trinkkur
Trinken Sie kurz vor dem Vortrag noch ein großes Glas warmes Leitungswasser. Es beruhigt Magen und Nerven. Zur Toilette müssen Sie deshalb nicht.
Musik in den Ohren
Nichts kann so schnell und so intensiv Emotionen hervorrufen wie Musik. Nutzen Sie diesen Effekt und hören Sie vor dem Vortrag genau die Musik, die Ihre Stimmung hebt. Wählen Sie Lieder, mit denen Sie schöne Momente verbinden. Und singen Sie am besten kräftig mit – das lockert schon mal Ihre Stimmbänder.
Lockerungsübungen gegen Verspannung
Lampenfieber führt nicht nur zu einer geistigen Anspannung, sondern auch zur Verspannung des Körpers. Machen Sie sich also unbedingt vorher locker. Kreisen Sie vorsichtig den Kopf, heben und senken Sie die Schulterpartie, schwingen Sie die Arme [siehe Bild], lassen Sie den Rumpf kreisen und massieren Sie sanft und mit Bedacht Ihre Gesichtsmuskulatur.

Den Erfolg vor Augen haben
Je konkreter wir uns eine Situation im Vorfeld vorstellen, desto besser wissen wir, was uns erwartet, und haben keine unangenehmen Überraschungen zu befürchten. Nutzen Sie dafür Ihr »Kopfkino« und malen Sie sich detailliert aus, wie Sie die Bühne betreten, mit einem Lächeln und wie Sie mit einer positiven Geste die Zuhörer begrüßen, mit einem spannenden Einstieg starten und Ihren Vortrag entlang des roten Fadens souverän halten. Stellen Sie sich auch Ihren wohlverdienten Applaus am Ende vor. Je realistischer, desto besser.
Fort mit überschüssiger Energie
Aufregung kann sowohl lethargisch als auch geradezu hyperaktiv machen. Damit Sie nicht so auf der Bühne stehen, als hätten Sie zu viel Kaffee getrunken, sollten Sie Ihre überschüssige Energie vorher loswerden. Am besten gehen Sie noch einmal um den Häuserblock oder machen zehn Kniebeugen und dehnen Ihren Körper. So sind Sie etwas weniger energiegeladen und noch dazu dank Sauerstoff und Bewegung körperlich und geistig fit.
Die Autorin

Monika Matschnig lebt, was sie lehrt. Die ehemalige Leistungssportlerin und diplomierte Psychologin ist seit über fünfzehn Jahren mit ihrem Unternehmen "Wirkung. Immer. Überall" als führende Expertin für Körpersprache und Wirkungskompetenz international erfolgreich und wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Sie hält mehr als 100 Vorträge pro Jahr und veranstaltet Seminare für mehr Wirkung. In ihren Seminaren sorgt sie dafür, dass jeder mit seinem Auftritt brilliert. Sie überzeugt durch ihre Eloquenz, durch innovative Didaktik und nicht zuletzt durch fundiertes Fachwissen. Sie doziert an mehreren Universitäten und ist gern gesehener Gast in TV-Talkrunden: Ihre pointierten Analysen von Prominenten, Politikern und Entscheidungsträgern werden geschätzt und zugleich gefürchtet. Zu Ihren Kunden zählen Unternehmen, Manager, Führungskräfte und alle, die ihre Wirkung verbessern müssen.