Interview mit Cordula Nussbaum zu „Lass mal andere arbeiten!“

Auf den Punkt gebracht in fünf Sätzen: Worum geht es in Ihrem Buch?

Immer mehr Menschen stöhnen unter ihren übervollen Tagen: die Taktung von Terminen und Deadlines steigt, der Workload nimmt zu, der Stresspegel geht nach oben. Studien zufolge verbringen jedoch Berufstätige rund 50 Prozent ihrer Arbeitszeit mit sogenannten „nicht-wertschöpfenden Aufgaben“. Im Klartext: Sie kümmern sich um Zeug, um das sie sich streng genommen überhaupt nicht persönlich kümmern müssten. Um Aufgaben, die sie mit bestem Gewissen an andere abgeben könnten – aber es nicht tun. Und hier sorgt „Lass mal andere arbeiten!“ für Sofort-Hilfe.

Was ist das Besondere an Ihrem Titel?

Mit „Lass mal andere arbeiten!“ führe ich meine erfolgreiche LMAA-Reihe fort. Ging es im ersten Band um liebevolles „LMAA-Sagen“ für mehr Mut, Leichtigkeit und Gelassenheit, im zweiten Band um „Lass mal alles aus“, so zeigt LMAA Nummer 3 ein bisschen frech, aber vor allem pragmatisch und sofort umsetzbar, wie wir Aufgaben erfolgreich abgeben können. Dabei erhalten die Leserinnen und Leser nicht nur top-aktuelles Praxiswissen, welches Handwerkszeug zum erfolgreichen Delegieren gehört oder wie wir in virtuellen Teams perfekt zusammenarbeiten können, sondern entlarven auch ihre inneren Saboteure, die ihnen bislang das Aufgaben-Abgeben erschwert haben. Es ist also ein Titel mit leicht umsetzbaren Strategien, aber auch mit persönlichkeitspsychologischem Tiefgang.

Was war der Auslöser für Sie, dieses Buch zu schreiben?

Als Trainerin und Coach unterstütze ich seit vielen Jahren Berufstätige darin, produktiv und glücklich zu arbeiten. Dabei fiel mir immer wieder auf, dass die erfolgreichsten und erfülltesten Menschen diejenigen sind, die erfolgreich Aufgaben abgeben. Gerade bei Unternehmern und Führungskräften ist das besonders gut zu sehen: Gute Leader sind immer auch gute „Lass mal andere arbeiten“-Umsetzer. Sie setzen andere Menschen nach deren Begabungen und Stärken ein – zum Besten für alle! Ein Gräuel sind hingegen die Mikro-Manager, die alles selbst machen wollen und die sich in Organisationen schnell zum Flaschenhals entwickeln, bei dem sich der Workflow staut. Das ist nicht nur schlecht für das eigene Zeitmanagement, sondern vor allem auch total demotivierend für die Teammitglieder!

Wie viel persönliche Erfahrung steckt darin?

Als Unternehmerin und Führungskraft habe ich lernen müssen, Aufgaben abzugeben. Das war zu Beginn wirklich schwer für mich, weil sehr widerstrebende Stimmen das Abgeben torpedierten. Dieser Weg raus aus dem „Ich mach´s!“ hin zu einem wertschätzenden „Tu Du!“ ist im Buch spürbar. Und natürlich flossen sehr viel Erfahrungen aus meinem beruflichen Alltag, aber auch zahlreiche Beispiele meiner Coaching-Klienten und Seminarteilnehmer ein. Das Buch ist aus der Praxis für die Praxis.

Für wen ist Ihr Buch die perfekte Lektüre, wen wollen Sie erreichen?

Führungskräfte, angehende Führungskräfte und Selbstständige sind in jedem Fall Menschen, für die das Buch zu einem „Must-read“ werden sollte – aber auch Berufstätige ohne hierarchische Befugnisse. Ja, sogar für unseren privaten Alltag kann jeder von uns Ideen für sich mitnehmen. Denn „Tu Du!“ ist nicht an Hierarchien gebunden. Deshalb finden sich auch viele Aspekte für agile Teams – die wir auf Augenhöhe mit anderen umsetzen können. Zudem ist es aufgrund des begleitenden Workbooks ein Titel für alle, die nicht nur Wissen schöpfen, sondern auch konkret in die Umsetzung kommen wollen. Ein ausführlicher Eingangs-Check „Wie gut bist Du im Abgeben?“, den man auch online machen kann, führt dabei gezielt zu den eigenen Entwicklungsfeldern.