30 Minuten Innovationskultur

Ansätze für die Implementierung von Innovationskultur gibt es viele. Oft wird dabei aber die individuelle Situation der Firma außer Acht gelassen. Mit dem Ratgeber 30 Minuten – Innovationskultur geben Rainer Krumm und Christian Buchholz wichtige Indikatoren an die Hand, um die passende Innovationskultur für das eigene Unternehmen zu identifizieren.

Innovationskultur

„Wie schaffe ich es, mit meinem Unternehmen innovativ zu sein?“ Diese Frage stellen sich Unternehmen jeglicher Größe, denn heute wird nur der langfristig auf dem Markt bestehen können, der sich mit einer Dienstleistung oder einem Produkt vom Gros der Masse abhebt.

Viele Methoden und Ansätze unterstützen dabei die veränderungsbereiten Unternehmen, aber oft bleibt der Aufbau von Innovationskultur hängen und kommt nicht voran. Der Grund liegt häufig in der Auswahl der falschen Instrumente oder dem falschen Einsatz dieser Methoden.

Ein besseres Verständnis der Mechanismen von Werteorientierung und Innovationskultur hilft Unternehmen, die richtigen Schritte zu gehen und den Veränderungsprozess voranzutreiben.

Voraussetzungen für Innovationskultur

Kosten senken und Produkte verbessern sind meist die ersten Maßnahmen, die Unternehmen durchführen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zwar ist es längst kein Geheimtipp mehr, dass auch Innovationskultur ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, doch sind Unternehmen häufig damit überfordert, die richtigen Instrumente, Führungsprinzipien und Managementsysteme für eine leistungsfähige Innovationskultur auszuwählen.

Häufig suchen Unternehmen nach einem Patentrezept. Manche haben dabei bereits Initiativen gestartet, beispielsweise Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eingeführt, Innovationsabteilungen oder sogar eigene Inkubatoren für Start-ups geschaffen. Das alles müsste doch schon gute Ergebnisse gebracht haben, sollte man denken. Doch für viele ist der Output nach wie vor unbefriedigend.

Beispiele für radikale Veränderungen

Langfristig erfolgreich ist der, der sein Geschäftsmodell und Produktportfolio nicht nur weiterentwickelt, sondern in der Lage ist, dieses auch radikal zu verändern, wenn der Markt es möglich macht. Hier einige erfolgreiche Beispiele:

Google

Der Konzern Google ist nicht nur in Web-Anwendungen etabliert, sondern hat mittlerweile seine Fühler auch in Richtung der Automobilindustrie mit selbstfahrenden Autos (Waymo), der Produktion von Glasfasernetzen (Fiber) sowie der Biotechnologie und Gentechnik (Calico) ausgestreckt.

Ford

Der Automobilhersteller Ford hat mit seiner neuen Geschäftseinheit „Ford Smart Mobility“ mit Hauptsitz im Silicon Valley einen Geschäftsbereich aufgemacht, der sich mit Modellen für Car-Sharing und dem Entwickeln von Apps für die Parkplatzsuche beschäftigt.

Lego

Der Spielzeughersteller Lego involviert mit seinem neuen Geschäftsmodell seine Kunden in die Entwicklung neuer Produkte und bezieht diese dafür in die Innovationsprozesse Design und Marktforschung mit ein. Mittlerweile sind von Kunden kreierte Bausätze zu Bestsellern geworden.

Viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, sehen Innovation nur einseitig, denn der Fokus wird dort häufig darauf gelegt, ein bereits bestehendes Produkt noch besser zu machen. Unternehmen, die beispielsweise den Handel beliefern, sehen den Händler als Kunden an und übersehen den Endverbraucher, der als Kunde innovative Produkte und Dienstleistungen haben möchte. Aus diesem Grund genügt es nicht, z. B. lediglich durch das Aufbauen eines Onlineshops einen weiteren Vertriebsweg anzubieten. Etwas noch nie Dagewesenes muss her. Altes muss eingestampft und teilweise durch komplett neue (digitale) Geschäftsmodelle ersetzt werden.

Christian Buchholz

Christian Buchholz ist Experte in den Themen Führung und Innovation. Seit mehr als 16 Jahren arbeitet er als Managementtrainer, Speaker und Unternehmensberater. Seine ganze Leidenschaft steckt er in sein Unternehmen educando GmbH, wo er seine Kunden mit einem internationalen Team bei der Entwicklung einer leistungsfähigen Innovations- und Unternehmenskultur unterstützt. Als Gründer des verrocchio Institute leitet Buchholz gemeinsam mit Benno van Aerssen ein internationales Innovationsinstitut, das Menschen dazu befähigt, die Innovationsfähigkeit ihrer Organisation zu steigern.

Rainer Krumm

Rainer Krumm ist Managementtrainer, Berater und Autor. Er hat Wirtschaftspädagogik und Strategische Unternehmensführung studiert und gilt als einer der erfahrensten internationalen Berater und Trainer im Bereich Unternehmenskultur und Changemanagement. Als geschäftsführender Inhaber der axiocon GmbH unterstützt er Organisationen bei der erfolgreichen Umsetzung von strategischer Unternehmensführung. Basierend auf der Entwicklungspsychologie von Prof. Clare W. Graves hat er mit dem Modell der 9 Levels ein Analysetool entwickelt, welches Wertesysteme bei Personen, Gruppen und Organisationen greif- und messbar macht.