"Sei der CEO deines Lebens!" von Aaron Brückner
Ärzte führen eine Anamnese durch, Unternehmensberater beginnen ihr Projekt mit einem Ist-Zustand und beim TÜV wird regelmäßig der PKW auf Herz und Nieren getestet – wieso machen wir das nicht mit unserem Leben genauso? Aaron Brückner sieht keinen anderen Weg, als zunächst alles auf den Prüfstand zu stellen: unsere Motive, Leidenschaften und Neigungen. Denn nur, wer weiß, wo er hinwill, kann die richtigen Entscheidungen treffen. Sei der CEO deines Lebens! hilft dabei – dazu der folgende Auszug.
24 Stunden auf dem Prüfstand
Die betriebswirtschaftlichen Begriffe mögen für den einen oder anderen Leser gewöhnungsbedürftig sein – erfahrungsgemäß sind die Assoziationen bei einem Begriff wie Produktivität vielfältig. Aber die sich anbietende Diskussion über das Für und Wider von kapitalistischen Wirtschaftsstrukturen soll hier bewusst ignoriert werden. Es geht schlichtweg um ein gedankliches Experiment, bei dem wir überprüfen, ob sich ein wirtschaftlicher Zusammenhang auf das private Leben übertragen lässt. Deswegen stellt sich zunächst die Frage: Was bedeutet Produktivität im betriebswirtschaftlichen Sinn?
Die Produktivität eines Unternehmens beschreibt das Verhältnis von Output (zum Beispiel zwei Laptops hergestellt) zu Input (in drei Arbeitsstunden). Eine Tätigkeit ist dann produktiv, wenn sie die verfügbaren Mittel so nutzt, dass der Mehrwert für den Kunden steigt.
Entscheidend ist die Frage, ob sich das Prinzip der Produktivität auf das private Leben übertragen lässt.
Die Produktivität unseres Lebens setzt das, womit wir unsere Zeit verbringen, mit unserem »produzierten« Lebensgefühl ins Verhältnis. Eine Tätigkeit ist dann produktiv, wenn wir unsere verfügbaren Ressourcen so nutzen, dass die Qualität unseres Lebens steigt.
Obwohl der Brückenschlag für den einen oder anderen Leser, dessen Berührungspunkte mit der Betriebswirtschaftslehre überschaubar sind, ungewohnt wirken mag, gelingt er. Wenn wir abends das Licht ausschalten, kann jeder von uns das gute Gefühl, das ein »guter« Tag in uns hinterlässt, von dem Gefühl, »einfach zu nichts gekommen« zu sein, unterscheiden. Mit anderen Worten: Unser Gefühl unterscheidet hier »produktive« und »unproduktive« Tage. Wie können wir dieses betriebswirtschaftliche Prinzip als CEO unseres eigenen Lebens konkret nutzen?
Michael Porter, einer der profiliertesten amerikanischen Ökonomen, hat vor vielen Jahren die Methode der Wertschöpfungskette entwickelt. Eine Wertschöpfungskette beschreibt »die Ansammlung von Tätigkeiten, durch die ein Produkt entworfen, hergestellt, vertrieben, ausgeliefert und unterstützt wird«. Porters Ansatz dient der Identifikation von Wettbewerbsvorteilen und wird heute im Zuge zahlreicher Beratungsansätze als Transparenz schaffende Ist-Analyse und Projekteinstieg gewählt, um ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge zwischen einzelnen Abteilungen und den Funktionen eines Unternehmens zu gewinnen. Legt man das Augenmerk auf die Wertschöpfungskette, wird aus der Vogelperspektive dokumentiert, was die aktuellen Tätigkeiten eines Unternehmens sind – dabei wird kein Stein auf dem anderen gelassen. Diese Ist-Analyse spielt eine wichtige Rolle in einem Beratungsprojekt, denn ohne eine sorgfältige Bestandsaufnahme läuft der Berater Gefahr, unpassende und nicht umsetzbare Lösungen zu erarbeiten. Das ist wie mit der richtigen Kleidung – wenn wir nicht wissen, wie kalt es draußen ist, laufen wir Gefahr, uns eine Erkältung einzufangen.
Wenn wir aus der Wertschöpfungskette gedanklich eine Lebenskette machen, stellen wir uns Fragen wie: Womit verbringen wir unsere Zeit? Wie wirkt sich das auf unser Leben aus? Wo liegen unsere Potentiale, um unser Leben noch produktiver gestalten zu können?
Dank Michael Porter können wir in diesem Abschnitt die Bestandsaufnahme fortsetzen und unsere Produktivität untersuchen. Bevor wir etwas in unserem Leben verändern, macht es Sinn, ein klares Bewusstsein für die inhaltlichen Zusammenhänge und zeitlichen Investitionen in unserem Leben zu gewinnen. Wie ein Unternehmensberater lassen wir keinen Stein auf dem anderen.
15 Lebensbereiche auf dem Prüfstand
Im Folgenden wird unser Leben in 15 unterschiedliche Bereiche gegliedert, die wir im Zuge einer Potentialanalyse einschätzen. Ziel ist es, eine prozentuale Angabe für die Produktivität in jedem Bereich zu erhalten. Voraussetzung dafür ist ein einheitliches Verständnis der aufgeführten und auf dem Prüfstand stehenden Bereiche.
Karriere: Einen Großteil unserer Lebenszeit nennen wir Arbeitszeit. Hier geht es zunächst um eine ehrliche Bewertung deines aktuellen Berufes.
Finanzen: Ohne Moos nix los. Klingt blöd, ist aber so. Wie steht es um deine finanziellen Mittel und Perspektiven?
Perspektive: Hier geht es um deinen Lebensentwurf. Hast du eine Vision für dein Leben oder ein Bild, wie du dir deine Zukunft ausmalst?
Fortschritt: In diesem Bereich rückt der persönliche Fortschritt in den Fokus, und wir prüfen die Frage, wie wir uns im Laufe unseres Lebens entwickelt haben. Inwieweit haben wir bereits umgesetzt, was uns wichtig ist? Dabei konzentrieren wir uns auf uns selbst und vermeiden jeden Vergleich mit anderen.
Selbstentwicklung: Persönlichkeitsentwicklung ist wie Zahnseide benutzen – jeder weiß, dass es gut ist, aber kaum jemand macht es. Hier geht es um eine ehrliche Einschätzung, wie intensiv du dich mit persönlichen Fragestellungen auseinandersetzt.
Spiritualität: Da es im Leben viele Dinge gibt, die wir nicht sehen oder erklären können, widmen wir uns hier dem spirituellen Bereich und untersuchen, inwiefern du ein achtsames Leben führst.
Hobbys: Was machst du am liebsten in deiner Freizeit? Hast du Hobbys und nimmst du dir Zeit für sie? Wirf einen kritischen Blick auf deine freie Zeit.
Muße: Kannst du abschalten? Legst du bewusst Pausen ein, um dich durch einen Wochenendtrip oder Urlaub zu erholen? Hier stellt sich die Frage, wie wirksam das für dich ist.
Entertainment: Wer morgens kurz nach dem Aufstehen das erste Bier trinkt, ist wohl ein Alkoholiker. Wie nennen wir es, wenn wir morgens kurz nach dem Aufstehen unser Smartphone checken? Hier wird untersucht, welche Rolle (mediale) Ablenkung in deinem Leben spielt.
Fitness: Treibst du Sport? Hier steht deine körperliche Bewegung im Fokus, denn es gibt wenig, was sich so sehr auf unser Lebensgefühl auswirkt.
Gesundheit: Zum Lebensgefühl gehört auch das, womit wir unseren Körper versorgen. Inwiefern achtest du beispielsweise auf deine Ernährung?
Schlafen: Da wir rund ein Drittel des Lebens im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen, ist die Qualität unserer Nachtruhe nicht zu unterschätzen.
Familie: Hier werfen wir einen Blick auf deine familiären Verhältnisse und die Art und Weise, wie du diese Beziehungen pflegst.
Freunde: Das Pendant zur Familie sind deine Freunde. Welche Rolle spielen die zwischenmenschlichen Beziehungen in deinem Leben?
Liebe: Last, but not least – wie geht es dir mit deinem Beziehungsstatus? Dieser Bereich erfordert ebenfalls eine ehrliche Bestandsaufnahme.
Potentialanalyse durchführen
Der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Selbsttest verknüpft eher analytische Ansätze aus der Welt der Unternehmensberatung mit philosophischen Elementen aus der Welt der Psychoanalyse und des Coachings. Das Besondere an dieser Potentialanalyse ist nicht nur, dass du eine prozentuale Angabe erhältst, zu wie viel Prozent du dein Potential im jeweiligen Lebensbereich ausschöpfst, sondern dass die Bewertung online stattfindet. So ist innerhalb von wenigen Minuten sichergestellt, dass du ein individuelles und sorgfältig visualisiertes Ergebnis erhältst. Deine Analyse steht dir jetzt unter folgendem Link kostenlos und ohne Angabe von persönlichen Daten zur Verfügung: www.analyse.aaronbrueckner.de.
Der Autor
Dr. Aaron Brückner ist Wirtschaftswissenschaftler, internationales Fotomodell und Berater. Während seines Studiums gründete er seine eigene Beratungsfirma und unterstützte Unternehmer und Manager bei der Entwicklung von Strategien und der Optimierung von Geschäftsprozessen. Durch die Forschung zu den Wachstumsmustern von Familienunternehmen wird ihm bewusst, dass hinter jedem Prozess immer eine Person steht, und er beginnt, die Erfolgsrezepte aus der Wirtschaft auf das private Leben zu übertragen. Seither hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu helfen, dass ihre Mitarbeiter gerne zur Arbeit gehen. In seinen Workshops, Vorträgen und seinem Podcast zu den Erfolgsmustern von Andersmachern gelingt ihm der Spagat aus scharfem Intellekt und motivierendem Lebensdesign.