"30 Minuten Stephen R. Coveys Die 7 Wege zur Effektivität" von Jan Kuipers und Ben Tiggelaar

Der Bestseller für Eilige: Jan Kuipers und Ben Tiggelaar haben Coveys „7 Wege“ in 30 Minuten Stephen R. Coveys Die 7 Wege zur Effektivität handhabbar komprimiert. Die 7 Wege des internationalen Erfolgsautors basieren auf den vielleicht zeitlosesten und universellsten Prinzipien für persönliche Entwicklung und menschliche Beziehungen. Seine Prinzipien und Paradigmen liefern den Handlungsrahmen für fundierte Entscheidungen, ein besseres Verständnis untereinander und mehr Resilienz in den Wirren des Alltags. Erfahren Sie jetzt mehr über Paradigmen und Prinzipien in einer Leseprobe.

Die Macht eines Paradigmas

Die Charakter- und die Persönlichkeits-Ethik sind Beispiele für soziale Paradigmen. Ein Paradigma ist ein Bezugsrahmen, eine Art, die Welt zu betrachten, ein System von Annahmen. Diese Annahmen bestimmen unser Verhalten. Paradigmen können wir als Landkarten ansehen, die uns helfen, unseren Weg im Leben zu finden.

Angenommen, Sie wären aufgrund eines Fehldrucks gezwungen, sich mit einem Stadtplan von Berlin in Köln zurechtzufinden. Was immer Sie auch tun, Sie werden Ihr Ziel nie erreichen. Mit einer positiven Einstellung erreichen Sie höchstens, dass es Ihnen nicht so viel ausmacht. Mit anderen Worten: Wenn wir uns nicht bewusst machen, an welchen grundlegenden Paradigmen, an welcher Landkarte wir uns tatsächlich orientieren, wird unser Verhalten auf die Dauer nicht effektiv sein. Nur wenn Sie eine gute Karte haben, sind Ihr Engagement und Ihre Haltung relevant.

Covey beschreibt dies wie folgt: „Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist. Im Gegenteil: Wir sehen die Welt so, wie wir sind. […] Wir sehen das, worauf wir konditioniert sind.“ Wenn wir beschreiben, was wir sehen, beschreiben wir uns selbst. Je bewusster wir uns unserer grundlegenden Paradigmen sind, desto besser können wir sie mit denen anderer vergleichen und versuchen, unsere Sichtweise zu erweitern.

Die Macht eines Paradigmenwechsels

Thomas Kuhn hat festgestellt, dass fast jeder bedeutsame Durchbruch in der Wissenschaft einen Bruch mit traditionellen Paradigmen bedeutet. Um Fortschritte zu erzielen, ist ein neuer Bezugsrahmen erforderlich: ein Paradigmenwechsel. Dies gilt auch für Veränderungen in unserem Leben. Covey veranschaulicht dies anhand einer Erfahrung, die er in der New Yorker U-Bahn gemacht hat. Lebhafte Kinder stellten das Abteil auf den Kopf und ihr Vater unternahm nichts dagegen. Als Covey den Mann auf das Verhalten seiner Kinder ansprach, erklärte dieser, dass seine Frau, die Mutter der Kinder, in dem Krankenhaus, aus dem sie gerade kämen, gestorben sei. Auf einen Schlag änderte sich Coveys Bild der Situation und auch sein Verhalten.

„Grundvoraussetzung für eine tiefgreifende Veränderung ist“, so Covey, „dass wir an unseren grundlegenden Paradigmen arbeiten.“ Für kleine Verbesserungen in unserem Verhalten reicht die Persönlichkeits-Ethik aus, doch wenn wir unsere Lebensqualität wirklich verbessern wollen, müssen wir uns auf die Charakter- Ethik zurückbesinnen.

Leben nach Prinzipien

Die Charakter-Ethik geht von der Idee aus, dass ein gutes Leben nur auf grundlegenden Prinzipien beruhen kann. Wie die Schwerkraft für die Physik grundlegend ist, so sind es Prinzipien für ein gutes Leben. Ein Prinzip ist wie ein Leuchtturm. Ob für ein großes oder kleines Boot, ein Handelsschiff oder ein Kriegsschiff, der Leuchtturm hat immer dieselbe Bedeutung und Funktion. Es ist eine unerschütterliche Tatsache, ein Naturgesetz. Für Covey sind Prinzipien grundlegend für all seine Leistungen. Immer wieder überprüft er sein eigenes Verhalten und das der anderen, um zu sehen, ob es mit den Prinzipien übereinstimmt oder nicht. Dabei achtet er auf die Nachhaltigkeit des Ergebnisses seines Verhaltens. Wenn das Ergebnis mit den Prinzipien übereinstimmt, ist es gut. Wenn nicht, ist ein anderes Verhalten erforderlich.

Covey nennt Beispiele für Prinzipien: Gerechtigkeit, Geduld, Fleiß, Einfachheit, Bescheidenheit. Die Liste lässt sich noch erweitern. Prinzipien gelten jederzeit und überall und sind nicht an eine bestimmte Religion oder Weltanschauung gebunden. Ob etwas ein gutes Prinzip ist, entscheidet Covey, indem er untersucht, ob es zur Nachhaltigkeit von Beziehungen oder Gesellschaften beiträgt. Eine Beziehung oder eine Gesellschaft, die nicht auf Gerechtigkeit basiert, ist nicht nachhaltig. Also ist Gerechtigkeit ein Prinzip.

Kann man ohne Fleiß bleibende Ergebnisse erzielen? Der vielfältigen Diät- und Fitnesswerbung zufolge schon, doch die Praxis beweist das Gegenteil. Einfachheit siegt über die Komplexität, und Manager werden nicht wegen ihrer Bescheidenheit, sondern nur wegen ihres Hochmuts entlassen. Vielleicht kennen Sie aus Ihrem Umfeld Menschen, die augenscheinlich erfolgreich sind, obwohl sie ständig gegen Prinzipien wie Gerechtigkeit oder Bescheidenheit verstoßen. Sie scheinen damit durchzukommen. Aber genau das ist es: Sie scheinen damit durchzukommen. Auf lange Sicht wird sich in all diesen Fällen zeigen, dass der Erfolg nicht von Dauer ist.

Aber beachten Sie: Prinzipien sind etwas anderes als Werte. Werte kann man selbst wählen und ändern, Prinzipien hingegen sind natürliche Gegebenheiten.

Jan Kuipers

Jan Kuipers ist der Gründer und Direktor des FranklinCovey Leadership Instituts Benelux. Aufgrund seiner Position bei FranklinCovey verfügt Kuipers über viel Erfahrung in der Präsentation und Schulung von Themen wie Effektivität, Führung und Verwirklichung von Zielen.

Ben Tiggelaar

Ben Tiggelaar ist Leadership-Experte, mehrfacher Autor und Trainer. An seinen Seminaren nahmen schon Tausende Manager und Führungskräfte teil. Neben seiner Arbeit ist Ben Tiggelaar Botschafter der Hilfsorganisation Compassion.